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Drei Antworten von … Dr.-Ing. Karin Weigelt, Managing Director bei Prismade Labs GmbH

Die Prismade Labs GmbH entwickelt gedruckte elektronische Lösungen für Hochsicherheitsanwendungen. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Entwicklung einer eigenen Basis-Technologie zum Einsatz leitfähiger Farbe. Diese dient der sicheren digitalen und interaktiven Markierung von Dokumenten. Wie die Forschungszulage diesen Prozess unterstützt, erklärt Dr.-Ing. Karin Weigelt, Managing Director bei Prismade Labs GmbH.

Bild von Karin Weigelt mit der Zitataufschrift: "Die Forschungszulage ist eine Förderung, die sich an unserer Arbeitsrealität orientiert. Auch in Zukunft werden wir dieses neue Förderinstrument gerne nutzen."

Frau Dr. Weigelt, wie stärkt die steuerliche Forschungsförderung die Forschung und Entwicklung Ihres Unternehmens?

2016 gründeten Jan Thiele und ich gemeinsam Prismade Labs. Bereits 2017 stieg die edding GmbH bei uns ein, was uns viele Möglichkeiten eröffnete. Durch die Kooperation konnten wir weitere Mitarbeitende einstellen – mittlerweile sind wir zu elft. Doch durch die Zusammenarbeit mit edding fallen wir durch die Maschen der Förderangebote für KMU. Wir haben uns daher sehr über die Einführung der steuerlichen Forschungsförderung gefreut.

Für die steuerliche Forschungsförderung spielt die Unternehmensgröße keine Rolle. Zudem können auch laufende oder sogar bereits abgeschlossene Projekte gefördert werden. Diese Ausrichtung kommt unserer Arbeitsrealität sehr nahe. Denn mit unserer elektrisch leitfähigen Farbe schaffen wir Druckangebote für die kommerzielle Datensicherheit und Hochsicherheitsdokumente. Wir entwickeln passende, skalierbare Lösungen und verkaufen die Lizenzen an entsprechende Hersteller.

So besteht zum Beispiel für viele Unternehmen häufig die Vorgabe, dass Mitarbeitende mit Dienstwagen regelmäßig die Gültigkeit des Führerscheins nachweisen müssen. Das bedeutet zum einen Prüfaufwand, zum anderen möchten zahlreiche Firmen in Hinblick auf Corona direkte Kontakte zwischen Mitarbeitenden reduzieren. Als Lösung haben wir ein elektrisch leitfähiges Etikett entwickelt. Dieses kann unsichtbar auf den Führerschein geklebt werden. Ein damit ausgerüstetes Dokument braucht nur noch vor das Smartphone-Display gehalten zu werden, um via App zeit- und ortsunabhängig die Gültigkeit festzustellen.

Wir gehen mit unserer Arbeit in entwicklungstechnische Vorleistung. Dafür benötigen wir Förderung, die kompatibel mit unserem Arbeitsalltag ist und es uns erlaubt schnell auf akute Probleme und Bedarfe zu reagieren. Die steuerliche Forschungsförderung entspricht diesen Anforderungen.

Das Antragsverfahren für die Forschungszulage soll Unternehmen eine möglichst einfache und unbürokratische Antragsstellung ermöglichen. Was sind Ihre Erfahrungen aus der Praxis?

Als bekannt wurde, dass die Forschungszulage kommt, haben wir uns von Tag eins mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Dabei ist für uns deutlich geworden: Diese Maßnahme ist schlank und übersichtlich – hier sollten wir aktiv werden. Das zweistufige Antragsverfahren ist schon etwas Neues. Ich finde es aber gut, dass im ersten Antragsschritt eine Prüfung des Antrags durch die Bescheinigungsstelle stattfindet. Das bietet eine verlässliche Grundlage für die Festsetzung der Forschungszulage durch das Finanzamt.

Tatsächlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass das Antragsverfahren bei der BSFZ keine Hürde darstellt. Wirklich praktisch ist, dass das Antragsverfahren gänzlich online stattfindet. Außerdem gibt es auf der Website der BSFZ viele gute Hilfestellungen wie ein kurzes Info-Video. Nachdem wir unseren Antrag gestellt hatten, kamen von der Bescheinigungsstelle fachliche Rückfragen. Diese konnten wir einfach beantworten. Den positiven Bescheid haben wir dann zügig erhalten. Daran anschließend konnten wir den Antrag auf die Forschungszulage beim zuständigen Finanzamt stellen.

Jetzt haben Sie alles durchlaufen, zum ersten Mal – was ist Ihr Fazit?

Die Forschungszulage ist eine Förderung, die sich an unserer Arbeitsrealität orientiert. Auch in Zukunft werden wir dieses neue Förderinstrument gerne nutzen. Die Forschungszulage wird auch ausgezahlt, wenn noch keine Gewinne erzielt werden. Das hilft uns als jungem Unternehmen dabei, den Schritt zur eigenen Wirtschaftlichkeit zu gehen.