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Drei Antworten von … Ute Poerschke, Direktorin ELSCHUKOM GmbH

Die ELSCHUKOM GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, das Feinstdraht produziert. Für die hierfür notwendige Forschungs- und Entwicklungsarbeit nutzt das Thüringer Unternehmen die steuerliche Forschungsförderung. Welche Unterstützung die Forschungszulage diesem Unternehmen bietet, erklärt Geschäftsführerin Ute Poerschke.

Bild von Ute Poerschke mit der Zitataufschrift: "Die Forschungszulage hilft uns hier. Denn wenn ich weiß, dass ich Unterstützung bekomme, bin ich schneller dazu bereit, auch mal etwas auszuprobieren."

Frau Poerschke, wie stärkt die steuerliche Forschungsförderung die Forschung und Entwicklung Ihres Unternehmens?

Wir sehen uns selbst als innovatives Unternehmen. Unser grundlegendes Produkt – der Draht – wird seit Jahrhunderten erstellt. Allerdings hat sich das Herstellungsverfahren seitdem enorm entwickelt. Heutzutage können wir einen Draht zehnmal dünner als das menschliche Haar produzieren. Das ist nur durch den beständigen Willen zur Innovation möglich. Die Forschungszulage hilft uns hier. Denn wenn ich weiß, dass ich Unterstützung bekomme, bin ich schneller dazu bereit, auch mal etwas auszuprobieren – auch wenn ich es selbst vorfinanziere. Daraus kann eine nachhaltige Kette entstehen, in der die Forschungszulage die Anschubfinanzierung für immer weitere Projekte im Unternehmen stellt. Mit diesem Gedanken planen wir bereits ein weiteres Projekt mit Start in 2022.

Das Antragsverfahren für die Forschungszulage soll Unternehmen eine möglichst einfache und unbürokratische Antragsstellung ermöglichen. Was sind Ihre Erfahrungen aus der Praxis?

Ich hatte nie viel Spaß am Thema Förderung von Forschung und Entwicklung. Häufig kommen mir die notwendigen Verfahren zu aufwendig vor. Hinzu kommt, dass bei der klassischen Projektförderung Projekte häufig erst gestartet werden dürfen, wenn die Förderung bewilligt wurde. Die Zeit haben wir in der Regel nicht. Was, wenn ein Wettbewerber in der Zwischenzeit ein entsprechendes Produkt auf den Markt bringt?

Als ich mir dann die virtuelle Roadshow der BSFZ angeschaut habe, ist mir aber tatsächlich der Kaffee kalt geworden. Denn die Forschungszulage bietet genau das, was wir brauchen. Das Antragsverfahren ist schlank und einfach. Ich kann ergebnisoffen anfangen zu arbeiten und muss keine Genehmigung abwarten.

In Vorbereitung der Antragstellung haben wir gemeinsam mit der technischen und kaufmännischen Leitung zwei laufende Projekte und zwei Projekte, die noch vor dem Beginn standen, anhand der in der Roadshow vorgestellten Kriterien identifiziert.

Vor der Antragstellung bei der Bescheinigungsstelle haben wir geprüft, welche Angaben in der Antragsmaske abgefragt werden. Für uns sehr positiv: Jedes Vorhaben muss mit nur 4.000 Zeichen beschrieben werden. Die entsprechenden Texte haben wir mit den jeweiligen Projektverantwortlichen abgestimmt. So vorbereitet hat die eigentliche Antragstellung für alle vier Anträge nur rund drei Stunden gedauert.

Auch die weitere Dokumentation der Personalstunden für die Angaben der Kosten beim Finanzamt ist nicht aufwändig, die Projekte waren intern bereits auf eigenen Kostenstellen verbucht. Einen ersten Antrag auf Festsetzung der Forschungszulage haben wir gestellt. Wir sind gespannt auf das Ergebnis.

Jetzt haben Sie alles durchlaufen, zum ersten Mal – was ist Ihr Fazit?

Für ein kleines oder mittleres Unternehmen braucht es keine Millionen- oder Milliardenbeträge, um effektiv zu fördern. Aber wir brauchen Förderung, die es uns erlaubt flexibel und nach Bedürfnis zu forschen und zu entwickeln. Das leistet die Forschungszulage. Ich kann nur dazu raten, diese zu nutzen.

Als Tipp würde ich anderen Unternehmen mitgeben, bereits im Zuge der Geschäftsplanung zu überlegen, welche geplanten Projekte die Kriterien der Forschungszulage erfüllen. So kann frühzeitig ein Antrag auf Erteilung einer Bescheinigung durch die BSFZ gestellt werden. Das gibt Sicherheit, ob ein Projekt förderfähig ist oder nicht.